Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Zwei Wochen nach der Parlamentswahl in Israel geht der Korruptionsprozess gegen Benjamin Netanjahu weiter. Am Montag erschien der 71-Jährige im Bezirksgericht in Jerusalem. Vor dem Beginn der Zeugenbefragung warf ihm die Staatsanwältin und Anklägerin Liat Ben Ari massiven Machtmissbrauch vor. Netanjahu habe seine Macht zu persönlichen Zwecken missbraucht und Medien im Land Vergünstigungen gewährt, unter anderem, um wiedergewählt zu werden. Nach Medienberichten sagte Ben Ari in ihrer Ansprache, dass die Anklageschrift auf vielen soliden Beweisen basiere.Die Zeugenbefragung soll von nun an dreimal in der Woche stattfinden. Netanjahu weist alle Vorwürfe zurück, er hat immer wieder von einer Hexenjagd gegen ihn und seine Familie gesprochen. Vor dem Bezirksgericht demonstrierten am Montag Gegner Netanjahus. Hunderte Polizisten waren im Einsatz, um die Sicherheit zu gewährleisten. Netanjahu wird unter anderem verdächtigt, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Im Gegenzug soll das zum Konzern gehörende Medium «Walla» positiv über ihn berichtet habe. (Reuters)