Purworejo ist einer der Bezirke in der Provinz Zentraljava und hat verschiedene Künste und Kulturen, die zu besichtigen interessant sind. Eine davon ist der Tanz Ndolalak, ein Überbleibsel der niederlӓnsichen Kolonialisierung in Indonesien. Der Name Ndolalak besteht aus den Begriffen der Noten Do und La, weil dieser Tanz damals nur von Musikinstrumenten mit 2 Noten begleitet wurde. Man sagt, dass dieser Tanz von der Haltung der niederlӓndischen Truppen, die in ihrem Camp ausruhten, inspiriert wurde. Dabei tranken sie alkoholische Getrӓnke und tanzten. Diese Aktivitӓt wurde dann von den Einheimischen nachgemacht und sie schufen eine einfache und wiederholte Bewegung. In den 1940 er Jahren wurde der Tanz Ndolalak als religiӧse und politische Mission entwickelt, um die niederlӓndischen Truppen zu bekӓmpfen. Anfangs wurde dieser Tanz nur bei bestimmten Zeremonien, wie u.a Beschneidungs- und Hochzeitzeremonien vorgeführt. Heutztage führt man diesen Tanz bei der Gedenkfeier des indonesischen Unabhӓngigkeitstages und zur Begrüßung der Gӓste auf.
Bei der Vorführung wird der Ndolalak Tanz in Gruppen, zu zweit und als Solotanz gezeigt. Der Tanz wird durch eine Soldatenbewegung charakterisiert, die von kompakten und dynamischen Bewegungen dominiert wird. Die Einzigartigkeit des Dolalak Tanzes besteht in der sogenannten"kirig" -Bewegung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt eine schnelle Schulterbewegung ist. In diesem Moment erleben die Tӓnzer einen transzedentalen Zustand beziehungsweise sind von einem Geist besessen . Mit schӧnen und energischen Bewegungen fordern sie Opfergaben, wie u.a Rosen, Eier und Weihrauch. Sie verlangen ebenfalls nach Zigaretten. Bevor der Geist, genannt Danyang, von den Tänzern Besitz nimmt , wird er mit einem Lied oder einer bestimmten Tanzbewegung eingeladen.
Der Ndolalak-Tanz wird auch von Musikinstrumenten wie u.a Trommeln, genannt Kendang, Fackeln,sogenannte Bedug Trommeln, und Orgeln begleitet. Darüber hinaus sind die Lieder, die zur Ndolalak-Tanzvorführung gesungen werden, unterschiedlich. Man beginnt mit einem Eröffnungslied . Danach folgt das sogenannte Parikan-Lied, das Pantun-Lied und Pop-, Dangdut- und Campursari-Lieder, die den Bewegungen der Tänzer entsprechen. Die gesungenen Lieder haben das Thema Religion, soziale Satire, Freude, Romantik und Lebensberatung. Die Kostüme bestehen in der Regel aus langärmeligen Hemden und schwarzen Shorts mit einem charakteristischen Muster in einer goldenen Farbe auf der Brust und dem Rücken. Auf dem Kopf tragen die Tӓnzer normalerweise einen schwarzen Hut mit Ornamenten wie bunten Federn, außerdem Socken und sogenannte Sampurs,- Schals, die rechts in der Taille gebunden sind.