Sining soll im 18. und frühen 19. Jahrhundert entstanden sein. Im Leben der Gayo-Gemeinde wurde dieser Tanz in der Vergangenheit in zwei traditionellen Prozessionen ausgeführt, nämlich beim Bau eines neuen Hauses und zum Baden und zur Krönung des Königs (munikni reje). Während des Hausbaus wird der Sining-Tanz auf Holz (bere lintang) getanzt, das zwischen zwei Fundamenten mit einer Höhe von 8 bis 12 Metern über dem Boden kreuzt. Am Tag zuvor wird dieser Tanz auch auf einem Tablett oder Behälter mit Essen in einer bodennahen Position getanzt.
Sining wird auch kurz vor der Einweihung oder Krönung eines Königs getanzt. Der Tanz findet auf einem offenen Feld oder in der Nähe einer Wasserquelle an einem Seeufer statt. Im Rahmen des Krönungszuges wird regelmäßig Sining dem König als Symbol der Selbstreinigung für eventuelle Fehler bei seiner Führung vorgeführt. Die Tanzbewegungen sind sehr dynamisch und heroisch. Nicht jeder kann Sining auf Holz wegen dessen geringer Breite tanzen. Oft fasten die meistens männlichen Tänzer am Tag vor dem Tanzen, damit auch magisch-religiöse Elemente von diesem Tanz ausgehen. Er wird von mystischer, kraftvoller Poesie begleitet und kann als Tanz beschrieben werden, der schön, energisch, dynamisch und symbolisch ist. Die Bewegungen von der Vogelart der Region, dem sogenannten Ungau, werden dargestellt und imitiert. Die Philosophie dieses Tanzes ist Kraft, Schatten, Frieden und Harmonie zwischen den Bewohnern des Hauses und der Natur zu bringen
Der Sining Tanz wird jetzt selten getanzt und wurde schon lange nicht mehr vorgeführt. Daher hat sich das Generaldirektorat für Kultur des Ministeriums für Bildung und Kultur im Jahr 2017 bemüht, diesen Tanz wiederzubeleben. Eine dieser ist die Rekonstruktion des Tanzes aufgrund kontinuierlicher Forschungen und langer Diskussionen mit lokalen Kulturexperten und Wissenschaftlern. Obwohl Sining selten aufgeführt wird, gilt dieser Tanz nicht als ausgestorben, da Elemente der Sining-Tanzbewegung noch in anderen traditionellen Tänzen in Gayo verwendet werden, auch wenn sie nicht so umfassend sind.